PRAKLA-SEISMOS Report 4 / 1975  
Was wir über Streß wissen sollten

Der Chef hat einen Pik auf den Buchhalter Schulze - und dieser das Gefühl, dem "Alten" nichts rechtmachen zu können. Der Ehefrau Anneliese B. mißfällt das bescheidene Gehalt ihres Mannes - und bei diesem stellen sich dank täglichen Nörgelns immer mehr Minderwertigkeitsgefühle ein. Der Schüler Jochen wird von seinem Lehrer einmal wöchentlich als Dummkopf bezeichnet - wovon er zwar nicht intelligenter, aber mutloser wird. All diese mißlichen Begleiterscheinungen des täglichen Alltags sind es - und nicht etwa die normale Alltagsarbeit selbst - die wir als belastend, unangenehm und störend empfinden, die uns fertigmachen , die "stressen".

"Streß ist die Würze des Lebens", sagen die einen, "der Streß macht uns alle noch kaputt", sagen die anderen.

Mediziner erklären: Streß ist mit jeder Betätigung verbunden. Insofern könnten wir den größten Teil davon vermeiden, indem wir einfach gar nichts tun. So ein Leben ist aber mit einem Ballspiel zu vergleichen, in dem keiner läuft, kein Ball getroffen und kein Tor erzielt wird. - Und wer hätte daran schon Spaß? Im Gegenteil: Es gäbe den erneuten Streß der Langeweile.

Was ist Streß überhaupt?

Streng genommen müßten wir unterscheiden zwischen Dingen, die den Streß auslösen und dem Streß selbst. Konkret : Vor Arbeitsbeginn familiäre Mitg!ieder noch schnell versorgen - Wagen springt nicht an - die Unsicherheit, was heute noch alles auf einen zukommt - Mitarbeiter fehlen unverhofft - Kritik von "oben" - Lärm - Hochbetrieb - Störungen und Unterbrechungen - nach Feierabend unangemeldeter Besuch etc. Das alles sind tägliche Streßauslöser, wie sie jeder von uns kennt.

Was geht in uns vor?

Daß es durch ein übermaß an Streß leicht zu einer Fehlzündung kommt, können wir an den Folgeerscheinungen deutlich sehen : Wut, Arger, Gereiztheit, die Konzentration läßt nach, Fehler schleichen sich ein, Mitarbeiter werden angeschnauzt usw. über das, was dabei in uns vorgeht, wissen wir aber häufig zu wenig.

Der Streß selbst ist ein Zustand, in dem unser Körper alle Hebel in Bewegung setzt, um mit den Streßauslösern, z. B. übermäßigem Arbeitsanfall und laufenden Unterbrechungen, fertig zu werden. Alle Energien werden - wie bei einer Infektion - gesammelt, um den Streßauslöser zu bewältigen.

Da ist eine Stelle im Körper, die kräftig Gas gibt: die Nebenniere. Sie stößt ein bestimmtes Hormon aus, Adrenalin, erzeugt damit Druck, und zwar erhöhten Blutdruck. Merklich steigt die Körpertemperatur an, wir bekommen einen heißen Kopf. Je stärker der Druck, urnso mehr kommt über die Gehirnbahnen unser Motor in Schwung bis er bei zuviel Druck durchdreht.

Drehen Sie auch häufig durch?

Bei den meisten Menschen passiert das spätestens, wenn mehr als zwei Dinge auf sie einstürzen. Plötzlich fehlen die richtigen Einfälle, Fehler oder Fehlentscheidungen passieren, die Behandlung der Mitarbeiter wird schroff, aggressiv, erhöhte Lautstärke soll die schlechten Argumente verdecken. Vorsätze werden über Bord geworfen. Es ist ähnlich wie bei vielen Sportlern: im entscheidenden Moment bringen sie nicht die gewohnte Leistung.

Woher kommt das?

Im ausgeglichenen Zustand konzentrieren wir unsere durch Streß ausgelöste Energie total auf die gerade zu bewältigende Aufgabe. Zwei Dinge auf einmal zu bewältigen, bedeutet dagegen schon Teilung unserer Energien und damit schlechtere Lösungen. Kommen jetzt noch weitere Dinge dazu, entsteht bei den meisten unwillkürlich das Gefühl, es nicht mehr zu schaffen. Automatisch richtet sich jetzt die gesamte vorhandene Energie zunächst auf Abwehr ein. Körper und Geist stemmen sich mit aller Kraft gegen jeden zusätzlichen Stör- und Streßfaktor. Die Energie wird nicht für die nötigen Einfälle zur Lösung der neuen Aufgaben eingesetzt, sondern zunächst dafür, den Störenfried, der eine neue Aufgabe an uns heranträgt, der uns belastet oder frustriert, abzuwehren. Unsere Aktivität wird nicht auf die Sache bezogen, sondern richtet sich zunächst gegen die Person. Damit sind wir für sachliche Lösungen zunächst blockiert, ähnlich wie unmittelbar nach einem Autounfall. Nur wer einen sehr großen Energievorrat hat, bleibt bemüht, alle Aufgaben sachlich zu lösen: Er dreht weniger durch.

Ruhig Blut und kühlen Kopf!

Ein gutes Rezept für echte Streßsituationen. Um streßimmun zu werden, sollte man folgendes beachten:

1. Nehmen Sie sich weniger vor, d. h. machen Sie sich einen realistischen Tagesplan! Schätzen Sie einmal ab, wieviel Zeit Sie zur Erledigung der einzelnen Punkte benötigen und vergleichen Sie diese Zeit mit der Zeit, die Ihnen effektiv zur Verfügung steht. So paradox es klingen mag: Weniger vornehmen heißt, im Endergebnis mehr erledigen. Denn: Sie drehen weniger durch. Sie konzentrieren Ihre Energie auf die zu lösenden Aufgaben.

2. Schreiben Sie alles, was Sie nicht sofort erledigen können, auf einem Blatt Papier auf. Wer alles im Kopf behalten will , belastet sich nur unnötig und läuft Gefahr, im echten Streß durchzudrehen.

3. Schaffen Sie bei Ihren Mitarbeitern, Kollegen und auch Familienangehörigen das Verständnis für störfreie Zeiten! Besonders bei schwierigen Aufgaben sollten Sie sich einfach nicht stören lassen. Permanente Störungen und das Gefühl, dann nicht fertig zu werden, tragen besonders dazu bei, daß man sich förmlich kaputt macht. Für unvermeidliche Streßsituationen haben Sie dann nicht mehr die nötige Gelassenheit und Energie.

4. Schaffen Sie sich ein dickeres Fell an und nehmen Sie nicht alles übermäßig wichtig und schwer. Nur so wird man, wenn Aussprachen nicht mehr helfen, mit den Frustrationen durch nörgelnde Vorgesetzte oder Ehepartner besser fertig und damit weniger gestreßt.

5. Machen Sie richtige Pausen und richtige Freizeit! Richtig heißt : Gelassenheit, keine Hektik, keine neuen Streßauslöser. Ihre Energiezentren müssen sich erholen können. Für den Menschen, der in besonderem Maße Streß ausgesetzt ist, ist es wichtig, daß er Pausen und Freizeit nutzt, um sich innerlich ruhig zu stellen.

6. Trainieren Sie Konzentration! Halten Sie sich an die alte Zen-Weisheit: "Tue was du tust!" Versuchen Sie, sich voll auf die Arbeit und Probleme zu konzentrieren, die Sie gerade zu lösen haben, und echte Pausen zu machen, wenn Sie erforderlich sind. Wer so weit in der überspannung steckt, daß er sich nicht mehr entspannen kann, muß das wieder trainieren. Dafür bieten sich heute überall Möglichkeiten an, z. B. autogenes Training, Yoga-übungen, Meditationskurse usw. Gegen Streßattacken können wir uns genauso immunisieren wie gegen Erkältungskrankheiten. Wir müssen nur das Richtige tun!

ibi-Dienst

Nostalgie

Aufgrund der Veröffentlichung des Seismosliedes: "Wem Gott will rechte Gunst erweisen", im Report 2/75 übersandte uns Herr Bergdirektor Rosenberger vom Bergamt Bad Kreuznach ein weiteres Gedicht aus uralten Seismikerzeiten: "Tücke des Objekts" , das ein ehemaliger Mitarbeiter der SEISMOS, der jetzige Oberbergrat i. R. Herr Dr. Wilhelm Kolb, im Jahre 1924 verfaßt hat.

Die älteren Seismiker unter uns, vor allem die Ruheständler, werden sich mit Vergnügen an ein Erlebnis erinnern, das sie beim Trupp ganz bestimmt gehabt haben : Das eigenhändige Registrieren eines Seismogramms. W. Kolb schildert die Pannen, die hierbei auftreten konnten, treffend und umfassend. Heute dürfte es wohl kaum einem Leiter eines seismischen Trupps einfallen, eine Apparatur selbst zu bedienen und damit seinen Meßtechnikern Konkurrenz zu machen. Aber damals gehörte es einfach zum guten Ton und es war auch in Anbetracht der primitiven Apparaturen ohne weiteres möglich. Die "Registrierer" waren auch nicht etwa ausgebildete Fachleute wie heute - das war nicht nötig - sie kamen aus allen Berufsrichtungen. In meinem ersten Reflexionstrupp im Jahre 1938 hatten wir als Registrierer zunächst einen ehemaligen Schornsteinfeger und als Nachfolger einen ehemaligen Photographen. Was die Registrierer bei den ersten Refraktionstrupps zu tun hatten, können Sie aus Kolbes Schilderung in Versform treffend entnehmen.

Die gelungenen Karrikaturen hat unser Mitarbeiter Jonny Hartleben gemacht.

R. Köhler
     

Tücke des Objekts"

Ich war, nachdem ich die Prüfung passiert,
Als Seismosbaby frisch importiert.
Und hatte vier Wochen lang unverdrossen
Nahrhafte Theoriemilch genossen,
Und war so ziemlich auf der Höh'
Mit Laufzeitkurven und Sigma mal C,
Und sprach sogar in gebildetem Ton
Von Refraktion und Schalldispersion:
Nun reizte es mich, auch in praxi zu üben,
Was ich bis dato geistig betrieben,
Vor allen Dingen das Registrieren
und Kurvenentwickeln auszuprobieren,
Damit ich, nach rastloser Schaffensfreude
Kröne mein seismisches Lerngebäude.


Wo war es, in Holland oder in Polen,
Als auf Salz wir schossen oder auf Kohlen?
Das Seismosgerät stand in stolzer Parade
- Man schoß die 13. Linie gerade -
Da hab ichs zum ersten Mal riskiert
Und selbständig einen Schuß registriert.
Es klappte famos: mit Ü̈berlegung
Bracht ich das Uhrwerk erst in Bewegung,
Gab Licht und Papier zur richtigen Zeit,
Bums, krachte der Schuß - hurra, it's allright!
Doch als ich die Kurven entwickelt, fixiert,
Da merkt ich, mir war ein Malheur passiert:
Denn die Kurve war ganz ohne seismischen Bogen
Und wie mit dem Lineal gezogen;
Und es wurde mir klar, daß trotz aller Finessen
Ich ganz einfach zu entarretieren vergessen,
Und ich erkannte, geknickt und betrübt:
Mein erster Schuß war leider versiebt


Da hab ich, die dieses Desaster gezetgtrgt.-
Die Quelle des Unglücks - schnellstens beseitigt,
Und habe mich grollend, doch unverzagt
An den nächsten Schuß herangewagt.
Und wieder saß ich stumm und gespannt
Und drehte die Schrauben mit bebender Hand.
Weiß quoll Papier aus des Lichtschreibers Schlunde,
Und es nahte die kritische Schußsekunde,
Doch sie verstrich - ohne seismische Störung,
Und ich harrte und harrte voller Empörung,
Doch der Schuß blieb aus - kein Krachen erscholl,
Und die Flut des Papieres rauschte und schwoll;
Schon fühlte ich es in gefährlichen Schlingen
Gleich Schlangen meine Glieder umringen -
Da hat es in meinem Gehirn getagt
Und ich rief erbost: der Schuß hat versagt!
Und so hemmt ich den papierenen Fluß
Und stellte ab - bums, krachte der Schuß!
Und ich konstatierte, geknickt und betrübt:
Mein zweiter Schuß, der war auch versiebt.
Da hab ich mich grollend, doch unverzagt,
An den nächsten Schuß herangewagt.
Und wieder saß ich gespannt und stumm
Und drehte an Hebeln und Schrauben herum.
Und schaute in verhalt'ner Erregung
Auf meines Zeigers Rundbewegung,
Und ahnte nichts Böses, und dachte mir:
In zehn Sekunden gibst du Papier,
Jetzt hast du noch fünf Sekunden plus -
Da zerriß mein Denken: bums, krachte der Schuß!
Zu allererst dacht ich, von Schreck noch benommen,
Der Schuß sei wohl etwas zu früh gekommen,


Doch dann ward mir klar: In meiner Verwirrung
Beging ja ich eine zeitliche Irrung.
Und wieder erkannt ich, geknickt und betrübt:
Mein dritter Schuß, der war auch versiebt!
Doch hab ich mich grollend und unverzagt
An den nächsten Schuß herangewagt. --
Nun war wohl das Glück mit mir im Bunde,
Denn der vierte Schuß kam auf die Sekunde
Und er schien mir gänzlich ohne Fehl'
Und mir fiel eine Zentnerlast von der Seel'.
Doch als ich den Streifen entwickelt, fixiert,
Da merkt ich, es war halt doch was passiert,
Von seismischen Schwingungen war - oh Schrecken -
Auch nicht die geringste Spur zu entdecken,
Und als ich der Sache nachgespürt,
Da merkt ich, ich hatte zuerst fixiert,
Und dann erst im Entwickler gebadet,
Und das hatte der armen Kurve geschadet, Und ich erkannte, geknickt und betrübt:
Mein vierter Schuß, der war wieder versiebt!


Da beschloß ich endlich in heißem Beschämen,
mich beim nächsten Mal zusammenzunehmen,
Und so hab ich mich grollend, doch unverzagt,
An den fünften Schuß herangewagt. - - -
Diesmal ging absolut nichts schief!
Der Schuß kam pünktlich, das Uhrwerk lief,
Den Lichtpunkt sah ich durch Rotglasscheiben
Eine tadellose Kurve beschreiben,
Und als ich dem Uhrwerk Einhalt gebot,
da wußt ich bestimmt: S' ist alles im Lot !
Doch als ich den Streifen hab abreißen wollen,
Da war gar keiner herausgequollen,
Denn er hatte sich, am Schlitz gehemmt,
Tückisch im Innern festgeklemmt,
Und ich merkte, in tiefster Seele betrübt,
Der fünfte Schuß war nun auch versiebt!


Der sechste Schuß soll ein Meisterwerk werden!
So rief im Zelte mit kühnen Gebärden,
Und wirklich sollt es mir diesmal gelingen,
Eine gute Kurve zustandezubringen,
Denn aus dem Fixierbad entstand, oh Glück!
Ein fotografisches Meisterstück.
Von schneeweißem Grunde, lieblich und mild,
Hob sich der Kurve dunkleres Bild.
Zu Beginn ein Bergsee in ruhiger Linie,
Dann steil der Einsatz wie eine Pinie.
Darauf in langsamen Schwinden und Schwellen
Der Oberfläche ruhige Wellen,
Und schließlich ein jäher Wasserfall,
Ein tiefer Abgrund, der akustische Schall!
Doch muß ich zu meiner Schande gestehen,
Von der Zeitmarke war leider nichts zu sehen,
Und ich merkte, ich hatte im eil'gen Bestreben
Dem Zeitpendel zu wenig Schwung gegeben,
Und so war denn zu meiner größten Betrübung
Auch der sechste Schuß eine totale Versiebung.


Dann hab ich's wütend von neuem riskiert
Und meinen siebenten Schuß registriert,
Und dieser hätte - bei meinem Leben -
Eine tadellose Kurve ergeben,
Doch riß ein Windstoß - so ist der Welt Lauf -
Zur unrechten Zeit die Zeltplane auf,
Und der Streifen war, als die Entwicklung vollbracht,
Finster wie eine Neumondnacht. - - -
Dann hab ich noch weiter registriert,
Doch ist halt immer etwas passiert;
Beim achten Schuß ist mir die Birne zersprungen,


Und die Kurve ist ganz danebengelungen,
Beim neunten Schuß hab ich in Nervosität
Das Uhrwerk verkehrt herum angedreht,
Und als ich abzustellen gedachte,
Und die Schraube zur Arretierung brachte,
Da wurde mir erschreckend klar,
Daß das Uhrwerk gar nicht im Gange war.
Beim zehnten Schuß ist mir der Lichtpunkt enthuscht,
Und die Kurve war gänzlich versiebt und verpfuscht,


Die elfte ist, kaum dem Fixierbad entnommen,
Von der Sonne geweicht auseinandergeschwommen.
Ob ich den zwölften Schuß vollbracht
Und damit das Dutzend vollgemacht,
Ich Weiß es nicht mehr, mir schwanden die Sinne.
Und als ich das Leben wiedergewinne,
Da lieg ich im Grase mit schmerzendem Hirne,
Man kühlt mir mit Wasser die glühende Stirne,
Und ein andrer hat das Vergnügen genossen
Und die dreizehnte Linie endlich geschossen


     
             
     
 

IDA die Dame, die keine ist

W. Bolte

Kennen Sie das Gefühl. von einem Orang Utan unsanft aus dem Schlaf gerissen zu werden? Wohl kaum, doch bei uns im PRAKLA-SEISMOS-Reflexionstrupp Indonesien VI gehört es fast schon zur Tages- bzw. Nachtordnung.

Ida, ein Orang-Utan-Kind, ist unser Campschmuckstück. Nachts drängt es sie in fremde Betten, wobei sie nicht ausgesprochen wählerisch ist, doch man sagt. sie kenne die Zimmernummern und habe ihre Favoriten. So richtig beglückt war allerdings noch kein Truppmitglied, wenn sie nachts erschien, denn wer mag schon gern zottige rote Haare und die noch dazu im Bett!

Meist schleicht sich Ida leise an und ist mit einem Husch im Bett. Sie deckt sich mit der vorhandenen Decke zu, denn von der Klimaanlage hält sie nicht viel. Ihre Hände sind um diese Zeit meist kalt, und spätestens, wenn diese im Gesicht ihres Erwählten landen, ist es mit dessen Nachtruhe vorbei. Wird sie dann aus dem Zimmer befördert, ist sie schwer beleidigt und erhebt ein großes Geschrei - und aus ist es auch mit den Träumen der Zimmernachbarn. Am nächsten Morgen beim Kaffee wird furchtbar auf sie geschimpft. aber sie bleibt trotzdem der Liebling des Camps. den keiner missen möchte.

Ida verdankt ihren Namen einem anatomischen Irrtum der Truppmitglieder. Bei näherem Zusehen hatte sie sich als Mann entpuppt. aber da hatten wir uns bereits so sehr an den Namen gewöhnt. daß wir .. sie" nicht mehr umtaufen wollten.

Ida ist nach unseren Schätzungen wohl gut zwei Jahre alt und etwa 10 kg schwer. Seit ungefähr einem Jahr ist sie Truppmitglied. Als solches sieht sie ihre Aufgabe darin, in den Büro- und Wohnräumen "aufzuräumen". Da wir von ihrer Tätigkeit nicht allzusehr begeistert sind, halten wir die Zimmer meist gut verschlossen.

Ida ist ein Kind und benimmt sich entsprechend. Bei heißem Wetter ziehen sie Wasser und Matsch enorm an. Stinkend und völlig verdreckt taucht sie dann wieder auf, und das bedeutet eine zwangsweise Dusche, die sie ganz und gar nicht mag. Verständlich, denn wir haben eine solche Prozedur ja auch nicht gern gemocht als wir klein waren. Aber was hilft's, Reinlichkeit muß sein, auch wenn sie dann naß und beleidigt abzieht mit einem Blick, der sagt: ,.Du kannst mich mal!"