PRAKLA-SEISMOS Report 2 / 1972  
 
32. Tagung der
Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft
vom 21. Februar bis 24. Februar 1972 in Frankfurt/Main
 
Die diesjährige Tagung der DGG war gut besucht. Die meisten Vorträge stammten von deutschen Autoren, aber auch einige Wissenschaftler aus dem Ausland kamen zu Wort.

Bei den Vorträgen war eine beachtliche Vielfalt der Themen zu beobachten. Interessant war, daß der erste Vortrag sich nicht etwa mit dem aktuellen Thema " Mondgeophysik" befaßte, sondern mit der Hydrologie, die, trotz ihrer großen praktischen Bedeutung oft Gefahr läuft, bei Tagungen vernachlässigt zu werden.

Etwas Besonderes wurde den Tagungsteilnehmern in der Modellse'ismik geboten. über eine Gemeinschaftsarbeit zwischen der Universität Clausthal-Zellerfeld und dem PRAKLA-SEISMOS Datenzentrum referierte unser Mitarbeiter K. Köhler:

J. Behrens, R. Bortfeld, G. Gommlich und K. Köhler (Clausthal-Zellerfeld/Hannover):
"Interpretation von Diskontinuitäten durch seismisches Abbilden".

Bemerkenswert ist auch die Weiterentwicklung der Refraktionsseismik in Meßtechnik und Datenverarbeitung. Als praktisches Beispiel extrem großräumiger Refraktionsseismik wurden die organisatorischen und meßtechnischen Erfahrungen und vorläufigen Ergebnisse geschildert, die bei der Vermessung eines Profils von 1400 km Länge quer durch Frankreich gewonnen wurden:

C. Prodehl (Karlsruhe):
Ein seismisches Langprofil von der Bretagne bis zur Provence - Planung und Steuerung des Experimentes

A. Hirn (Paris):
Vorläufige Ergebnisse des Krusten-Mantel-Profils von der Bretagne bis zur Provence
Selbstverständlich war auch die "Mondgeophysik" vertreten, der mehrere Vorträge gewidmet waren. Eine Zusammenfassung der verschiedenen Gesichtspunkte der "Mondgeophysik" brachte:

R. Meißner (Kiel):
Vergleichende Untersuchungen über Aufbau und Evolution von Mond und Erde.
In der Magnetik darf als besonderer Vortrag erwähnt werden:

U. Bleil (München):
Ein Modell zur Selbstumkehr der spontanen Magnetisierung in Titanomagnetiten.

Dieser Vortrag hatte zwar für die praktische Geophysik keine unmittelbare Bedeutung, war vom Thema her jedoch sehr interessant, was sich auch in der anschließenden regen Diskussion ausdrückte.

Die Mitgliederversammlung fand diesmal gemeinsam mit der Geologischen Vereinigung statt. Dadurch wurde die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Geophysikern und Geologen demonstrativ betont. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Geophysik und Geologie wäre auch in Zukunft wünschenswert.

  32nd. meeting
Deutsche Geophysikalische Gesellschaft
from the 21st. to the,24th. February
in Frankfurt/Main

This year's meeting of the DGG was weil attended. Most of the papers were by German authors, but a few also by foreign scientists.

The papers covered a great variety of subjects. It was interesting to note that the initial paper did not deal with the topical subject of "lunar geophysics" but with hydrology, a subject often in danger of being neglected at meetings despite its great practical significance.

Something special in model seismics was offered to the participants. Our colleague K. Köhler gave a paper on joint work between the Clausthal-Zellerfeld university and the PRAKLA-SEISMOS Data Center:

J. Behrens, R. Bortfeld, G. Gommlich and K. Köhler:
"Interpretation of discontinuities by seismic imaging."

The development of refraction seismics in surveying techniques and data processing is also remarkable. As a practical example of refraction seismics ,over extreme distances the prel:minary results, organization, and technical experiences from a 1400 km long line ac ross France were described.

C. Prodehl (Karlsruhe):
"A long seismic line from Brittany to Provence -Planning and control of the experiment".

A. Hirn (Paris):
"Preliminary results of the crust/mantle line from Brittany to Provence".
Of course, "lunar geophysics" were also dealt with in several papers. A summary of the various points of view in lunar geophysics was given by

R. Meißner (Kiel):
"Comparative examination of the structure and evolution of moon and earth".
As to magnetics the following paper must be particularly mentioned:

U. Bleil (Munich):
"A model for self reversal of spontaneous magnetization in titanium magnetites".

Although this paper had no direct significance for applied geophysics, it was an extremely interesting subject as the subsequent lively discussion indicated.

This time the meeting took place together with the Geologische Vereinigung. This emphasized demonstratively the necessity of collaboration between geophysicists and geologists. Closer co-operation between geology and geophysics would be desirable in future.