PRAKLA-SEISMOS Report 1 / 1972  
 
Ein außergewöhnliches Bohrgerät
Ein Testbericht vom 1.4. 1972
 
Dieses Mal erwartete uns Journalisten eine interessante Information. Einige Kollegen und ich saßen im Landrover, der uns ins Versuchsgelände bringen sollte. CIAT hatte eingeladen, eine brandneue Entwicklung zu begutachten.

CIAT, die renomierte Firma aus dem Norden Italiens, Hersteller von Autos der Luxus-und Gebrauchswagenklasse, von Lastkraftwagen, sonstigen Arbeitsfahrzeugen, von Flugzeugen und einigen anderen Dingen, wollte uns dieses Mal ein außergewöhnliches Fahrzeug vorführen. Aus den einleitenden Gesprächen und den uns zur Verfügung gestellten Prospekten wußten wir in etwa, was uns erwartete. Reichlich durchgeschüttelt stoppten wir vor einer weißen Staubwolke. Schemenhaft erkannten wir den Kompressorteil, das Bohrgestänge, das Fahrzeug selbst.

Das Gerät wurde zum Stillstand gebracht. Nach dem die Staubwolke verzogen war, konnten wir es dann erkennen. Das also war das neue vollhydraulische CIAT Bohrgerät. Ein imposanter Eindruck! und doch eine große Kraft ausstrahlend.

Zugegeben, es kam uns etwas eigenartig vor, einen Chefredakteur des umgebauten CIAT 500 vor uns zu sehen, eines jener Fahrzeuge, die massenweise durch die Straßen der italienischen Städte flitzen. Aber hier hat CIAT eben gezeigt, was aus diesem Wagen herauszuholen ist! Sein leistungstarker Motor gibt ihm die Kraft, jegliche Hindernisse zu überwinden. Die Luftkühlung reichte bei den laufenden Tests selbst bei stärkster Beanspruchung aus, um eine Überhitzung des Motors zu verhindern.

Bei einer Fahrt im Gelände konnten wir uns vor allen Dingen auch von der imposanten Hubhydraulik überzeugen. Dieses von Fitroen übernommene System (CIAT und FITROEN arbeiten bekanntlich auf diesem Gebiet eng zuzusammen) erwies sich als hundertprozentig. Es war in der Lage, auch gröbste Hindernisse zu überwinden. Das Bohrgestänge ließ sich in kürzester Zeit aufrichten, der Kompressorteil erschien uns mehr als ausreichend für die gestellten Bohraufgaben.

Der eingebaute Wassertank war für uns Journalisten jedoch die größte Sensation. Damit ist es wohl gelungen, ein in der Landseismik weitgehend selbständig einsetzbares Gerät zu entwickeln, denn der geringe Benzinverbrauch des Fahrzeugmotors und der eingebaute Wassertank geben dem Gerät einen großen Operationsbereich.

Wir gehen wohl nicht fehl in der Vermutung, daß dieses 1. April vorgeführte Gerät eine Revolution in der Seismik einleiten dürfte.

W. Krause
Chefredakteur des
Informationszentrums ITALIEN III

Ein außergewöhnliches Bohrgerät