Report Datenbank php 7.x aufrufen PROSPEKTA - Messungen westlich Groenland und Island
PRAKLA-SEISMOS Report 4 / 71


Im PRAKLA-SEISMOS-Report 3/71 haben wir einige Bilder von der Grönland-Messung für diesen Report angekündigt. Wir konnten sie rechtzeitig bekommen. Das eindrucksvollste und zugleich interessanteste Bild stammt jedoch von einer kurzen Messung in den Isländischen Gewässern, die nur drei Tage gedauert hat. Dieses Bild auf der Titelseite unseres Report, von unserem Meßtechniker G. Rösen aufgenommen, ist ein besonders gelungener Schnappschuß, hält er doch gleich zwei deutsche Forschungsschiffe nebeneinander fest. Schräg hinter der PROSPEKTA liegt das Forschungsschiff KOMET (sein Kapitän, W. Feldmann, hat die allerersten Anfänge der Seeseismik bei PRAKLA miterlebt).


Ort des Geschehens ist der Hafen von Reykjavik. Die KOMET befand sich zur Kartierung der Schelftiefe westlich Island gerade auf Auslandsfahrt und mußte, ebenso wie die PROSPEKTA, den Hafen aufsuchen. Ein starker Sturm hatte beide Schiffe von der offenen See vertrieben und diesem “glücklichen“ Umstand verdanken wir unser Titelbild.

Während unsere PROSPEKTA im Hafen lag, wurde sie vom Staatssekretär des Isländischen Industrieministeriums, den Professoren des Geologischen Institutes der Universität Reykjavik sowie vom obersten militärischen Befehlshaber Islands, dem Kommandanten des Küsten- und Fischereischutzes, eingehend besichtigt. Alle waren sichtlich beeindruckt.


Nach einer kurzen Messung in der Nordsee machte dann die PROSPEKTA erstmalig in ihrem Heimathafen Bremen fest.

Die PROSPEKTA in ihrem Heimathafen
Die Partenreeder PRAKLA-SEISMOS-GMBH und DG Neptun hatten zum Empfang geladen und die Tagespresse schrieb ausführlich darüber. Wir bringen einen kurzen Auszug aus den “Bremer Nachrichten“ und dem “Weser-Kurier“ vom 23. 9. 1971.

“Das erste in der Bundesrepublik konzipierte Schiff für geophysikalische Exploration in Elmshorn gebaut, auf einer Fahrt von Hamburg nach Cuxhaven an die Reeder übergeben und in Bremen beheimatet, machte jetzt erstmals am Weserbahnhof der Hansestadt fest. Während eines zweistündigen Besuchs informierte sich Bürgermeister Hans Koschnick an Bord über die faszinierende Technik des Schiffes
PROSPEKTA, Messungen westlich Groenland

Konsul Jürgen Willhöft, Vorstandsmitglied der DG Neptun, begrüßte Koschnik auf dem Brückendeck. Es erfülle ihn mit Stolz, daß dieses Schiff in Bremen beheimatet sei und die Bremer Neptun-Reederei das modernste und in seiner Art einmalige Forschungsschiff mitentwickelt habe, sagte Willhöft. Er wies dabei auf die Erfahrungen hin, die von der DG Neptun schon vorher mit zwei umgebauten Frachtschiffen beim Einsatz für seismische Seemessungen gesammelt werden konnten.
PROSPEKTA, Messungen westlich Groenland

...Koschnick - dem ein Modell des Schiffes überreicht wurde, revanchierte sich mit einem Bremer Schlüssel mit eingebautem Korkenzieher. Er sagte in seiner Erwiderung u. a., daß er sich beim Bund für bessere steuerliche Bedingungen für private Forschungsschiffe einsetzen wolle.

Für die PRAKLA-SEISMOS wies Dr. H.-J. Trappe auf die Erfolge des neuen Schiffes hin. In Nordsee und Nordatlantik, bei einer Fahrtstrecke und Meßstrecke von bisher 46313 Seemeilen, habe sich die PROSPEKTA im Auftrage internationaler Ölgesellschaften bestens bewährt.“