PRAKLA-SEISMOS Report 1 / 1971
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Seegeophysik | |||
FORSCHUNGSSCHIFF "PROSPEKTA" |
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Gravimeterraum auf der Prospekta Beispiel für eines der ersten in der Seismik verwendeten Hydrophone, das "Linsen-Hydrophon" Ölstreamer-Fertigung Luftpulserbatterie auf der Prospekta |
Im Jahre 1951 wurden erste Versuche in der Anwendung der Reflexionsseismik auf See unternommen. Umgerüstete Schiffe konventioneller Bauart dienten zunächst als Meßschiffe. Die "PROSPEKTA" (Nr. 1) - ein umgebauter amerikanischer U-Boot-Jäger - führte ab 1959 als erstes PRAKLA-eigenes Schiff Messungen in den Gewässern der Nordsee durch. Zur Zeit der Nach dem Abflauen der Nordseekampagne verlagerte sich die seeseismische Tätigkeit auf alle Weltmeere. Ein eigenes Meßschiff wurde nach den modernsten schiffsbautechnischen, nautischen und elektronischen Gesichtspunkten konzipiert und am 5. August 1970 in Dienst gestellt. Dieses Schiff, am 21. April 1970 wiederum auf den Namen "PROSPEKTA" getauft (die erste "PROSPEKTA" war inzwischen verkauft worden), ermöglicht nicht nur reflexionsseismische und refraktionsseismische Messungen, sondern ist auch in der Lage, gravimetrische und magnetische Messungen auszuführen.
Die seeseismischen Messungen setzten in Amerika und in Deutschland etwa zum gleichen Zeitpunkt ein. Während jedoch die Amerikaner zunächst mit kardanisch aufgehängten und jeweils auf Grund gesetzten Landgeophonen registrierten, begannen wir unsere Versuche sofort mit schwimmenden Geophonen, ein Prinzip, das sich bald allgemein durchsetzte. Die "Linsenhydrophone" und die "Flundern" wurden im Jahre 1958 durch magnetostriktive Hydrophone ersetzt, die im Jahre 1961 in einen "Ölstreamer" eingebaut wurden. Das Kabel hatte damals bereits eine Länge von 2400 m, die bis heute nicht überschritten wurde. Für den Auftrieb wurde später im Kabel Schaumstoff verwendet, der sich bis zur Einführung der Digitaltechnik sehr gut bewährte. Seine Neigung zu niederfrequenten Störschwingungen zwang zur Wiederbenutzung von Öl als Auftriebsmittel. Der jetzt bei allen Seemeßtrupps im Einsatz befindliche PRAKLA-Ölstreamer ist gegen Störfrequenzen weitgehend unempfindlich. Insgesamt sind von PRAKLA bisher 40 Streamer der drei Typen gebaut worden. In der Seeseismik wurde als erstes sprengstoffloses Verfahren im Jahre 1967 die Sparker-Methode (= Knallfunken) eingeführt. Mit einer 100 Kilo Joule-Anlage konnte in Ostasien eine erfolgreiche Meßkampagne durchgeführt werden. Doch erst die im Jahre 1969 eingesetzten Luftpulser erwiesen sich als die seismische Energiequelle, welche die Sprengladungen voll ersetzen konnte. Mit Batterien von bis zu 20 Luftpulsern verschiedener Größe wurde der Meßfortschritt - trotz 24facher Oberdeckung - wesentlich beschleunigt. Eine Erweiterung des Schnelldienstes auf refraktionsseismische und magnetische Messungen ist geplant. Der 100. Luftpulser, fertiggestellt im September 1970 |
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Der Meßraum für Reflexionsseismik auf der Prospekta Daten Seeseismik von 1951 bis 1970 |