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PRAKLA-SEISMOS Report 1+2 / 83
Kiellegung der FLUNDER II

Palle, Bauschild, Nägel & Pfennig

Eigentlich schon eine Reminiszenz, die genannte Prozedur. Sie fand am 5. Dezember letzten Jahres auf dem Gelände der MOTORENWERKE BREMERHAVEN (MWB) statt und markierte den Beginn der Arbeiten an unserem vierten Flachwasserneubau in Folge. Heute schwimmt die FLUNDER II bereits auf See. Im nächsten REPORT werden wir über Taufakt und Übergabefahrt berichten.
Kiellegung der FLUNDER II
Dr. Garber: unten rechtsG. Repenning: oben linksA. Jesse (MWB): oben rechtsJ. Vach: unten links

Unsere Bilderreihe zeigt die Einschlagprozedur in zeitlich korrekter Folge. Wenn wir verraten, daß es am Ende zwei krummgeschlagene Nägel gab, so lassen sich die beider Krummschläger nach kurzem Denksport ohne weiteres eruieren.

Die Kielpallen sind Holzblöcke, die auf der Helling in gleichmäßigem Abstand aufgestellt werden und das 'Kielschwein' - das Rückgrat eines hölzernen Schiffes - bzw. die Bodenplatten eines Stahlschiffes tragen. Bis zum Stapellauf ruht der Schiffsneubau auf diesen Blöcken. Das Anbringen des Bauschildes ist eine versicherungstechnische Angelegenheit, und der daraufgelötete Glückspfennig soll dem Neubau allzeit gute Fahrt bescheren.
Die Kielpallen werden in der Regel aus hartem Eichenholz gezimmert, zum Leidwesen der Schiffseigner, die traditionsgemäß die ersten Hammerschläge führen müssen. Die Nägel gehen krumm, meist schon nach dem zweiten Schlag, zum Ergötzen der Schiffsbauer. Respekt und Achtung werden jetzt zurückgekauft durch einen Imbiß und durch Freibier. So war und ist der Brauch.

Wird ein Schiff nicht auf Helgen gelegt, sondern in Sektionen gebaut wie unsere FLUNDER, dann genügt es, einen weniger harten Fichtenholz-Pallen für die Anbringung des Bauschildes zu verwenden. Um die alten Härtegegensätze wiederherzustellen, glüht man einen Nagel aus, das macht ihn weich.
Kiellegung der FLUNDER II
In Erwartung der Zeche?Dr. R. Garber und Frau;
G. Repenning und J. Vachechts J. Massalsky (MWB)

H.D. Kühn